Ein Cupspiel als Spiegel einer ersten Saisonhälfte

22.12.2024

Endstation Viertelfinal: St.Otmar verliert im Mobiliar Handball Cup zuhause gegen Wacker Thun mit 26:27 (12:12). Das Jahr endet mit einer unglücklichen Niederlage, die ein bisschen sinnbildlich für die ganze erste Saisonhälfte steht: Viel Spirit, grosses Kämpferherz, gute Ansätze – aber (zu) wenig Lohn.

Es gibt Dinge im Sport, die sind rational gar nicht so einfach zu erklären. Genau das macht ihn ja am Ende auch aus. Aber für jene, die sich in einer herausfordernden Situation befinden und für die sich die Geschichten wiederholen wie bei Bill Murray die Tage im Filmklassiker mit dem Murmeltier, braucht das dann eben doch eine grosse Portion Akzeptanz, Vertrauen und Geduld. Das Cup-Aus gegen die Berner Oberländer, die sich in den vergangenen Wochen stärker präsentiert hatten als zuvor und zum Beispiel Siege in Aarau oder Zürich feierten, ist für sich betrachtet keine Schmach. Aber es schmeckt eben umso bitterer, weil St.Otmar an diesem Samstagabend einen starken, leidenschaftlich kämpferischen Auftritt zeigte und keinesfalls das schlechtere Team war.

Nach einem guten, defensiv sehr soliden Start mit 5:2-Führung (13.) wogte die Partie hin und her; ohne grosse Vorteile für eine der beiden Mannschaften. Es waren schliesslich bloss sieben Minuten, die der Begegnung eine komplizierte Richtung gaben. Die St.Galler führten nach 36 Minuten mit 17:16, kassierten dann aber fünf Gegentreffer in Serie. Wacker setzte sich so bis Mitte der zweiten Halbzeit mit vier Toren ab, und St.Otmar sah sich (wie auch in vergangenen Spielen) plötzlich mit einer Hypothek konfrontiert. Es spricht sehr für die Mannschaft von Trainer Michael Suter, dass sie sich davon erneut nicht entmutigen liess. Im Gegenteil: Sie kämpfte sich Treffer um Treffer zurück. Fünf Minuten vor Schluss gelang der Ausgleich, zweieinhalb Minuten vor dem Ende gar der Führungstreffer zum 26:25.

Und dann grüsste in diesem packenden Cup-Fight eben tatsächlich wieder das Murmeltier. Carl Löfström scheiterte in den letzten 75 Sekunden zweimal vom Kreis an Thuns Keeper Flavio Wick; einmal beim Stand von 26:25, einmal beim Stand von 26:26. Wacker auf der anderen Seite erspielte sich in den letzten 15 Sekunden einen Siebenmeter, den Ante Gadza nach Ablauf der Spielzeit im Tor unterbrachte. Der kroatische Neuzugang der Berner Oberländer, dem neun Treffer gelangen, fasste damit die erste Saisonhälfte St.Otmars irgendwie passend zusammen: Trotz immer wieder schwieriger Personalsituation ganz vieles richtig gemacht, mit einem jungen Team viele wertvolle Erfahrungen gesammelt – aber am Ende halt eben doch um Haaresbreite am Ziel vorbei.

Die Niederlage schmerzt, aber sie darf nach dieser Leistung durchaus auch Hoffnung machen. Die St.Galler waren im Sommer im Bewusstsein in die Saison gestartet, dass der neu eingeschlagene Weg mit dem grossen Umbruch viel Geduld und Beharrlichkeit fordern wird. St.Otmar hat in den vergangenen Monaten zahlreichen Widerständen getrotzt und auch Lehrgeld bezahlt, manchmal wohl etwas zu viel; nicht zuletzt aufgrund noch nicht vorhandener Automatismen in sich immer wieder ändernden Aufstellungen. Aber es hat auch immer wieder angedeutet, wozu es in der Lage wäre. Die Meisterschaftspause kommt darum zu einem guten Zeitpunkt, um neuen Schwung zu holen und ab Februar die sich zuletzt stets wiederholenden Geschichten zu durchbrechen. Wie damals auch Bill Murray.

Telegramm

TSV St.Otmar – Wacker Thun 26:27 (12:12)
Kreuzbleiche – 500 Zuschauer – Sr. Albert/Albert.
Strafen: 4mal 2 Minuten gegen St.Otmar; 3mal 2 Minuten gegen Wacker.
St.Otmar: Björkman Myhr (18 Paraden), Hottinger (1 Parade); Bolt (1), Knezevic (2/2), Tobler, Dörwaldt (4), Brülisauer, Ardielli (1), Stroustrup (2), Löfström (5), Harbuz (3), Höning, Rilak (2), Möller (2), Braun (3), Schneider (1).
Bemerkungen: St.Otmar ohne Locher (verletzt).

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