18.10.2024
Der TSV St.Otmar gewinnt das Cup-Derby gegen den stark aufspielenden Partnerverein SV Fides aus der NLB vor 800 Fans im bis auf den letzten Platz gefüllten Athletik Zentrum mit 37:35.
Es gibt Geschichten, die lassen sich gar nicht wirklich in Worte fassen. So wie dieser Freitagabend. Es war ein grandioser, spektakulärer und endlos spannender Stadtmatch, von dem wohl noch lange gesprochen werden wird. Und um ein Haar hätte der SV Fides den Einzug in den Achtelfinal geschafft. Aber der elfte Abschluss von Robert Weber landete beim Stand von 30:30 fünf Sekunden vor dem Ende am Pfosten. Weber, bis zu diesem Zeitpunkt mit zehn Treffern aus zehn Versuchen makellos, zeigte über das ganze Spiel noch einmal seine grosse Klasse. Aber in jener letzten Aktion der zweiten Halbzeit waren es ein paar Zentimeter, die St.Otmar in die Verlängerung retteten.
Der Stadtmatch hätte in jenem Moment zu Ende sein können, und der Sieg der Gastgeber wäre nicht gestohlen gewesen. Der SV Fides, bis in die Haarspitzen motiviert und unter anderem mit dem reaktivierten Lukas Frühstück, machte ein starkes Spiel. Von der Atmosphäre richtiggehend euphorisiert und mit einem zu Beginn hervorragenden Raphael Schmid im Tor führte der Unterklassige nach etwas mehr als einer Viertelstunde schon mit 11:6. Für St.Otmar war es eine enorm komplizierte Phase. Weil die ohnehin schon schwierige Aufgabe war noch einmal schwieriger geworden, als Torhüter Andreas Björkman Myhr bereits in der neunten Minute nach einem heftigen Kopftreffer mit Verdacht auf Hirnerschütterung ausfiel.
St.Otmar blieb nichts anderes übrig, als die erneute Herausforderung anzunehmen. Die junge Mannschaft – über weite Strecken standen mit Moritz Heinl, Andrin Dörwaldt und Rückkehrer Noah Bolt drei Spieler mit Jahrgängen 2006 und 2007 auf dem Feld – kämpfte, lernte, machte Fehler. Aber sie liess den Kopf nie hängen. Angeführt vom überragenden David Knezevic, der als Vorbild voranging und dem 22 (!) Tore gelangen, fand St.Otmar den Eintritt in die Partie. Bis zur Pause hatten die Gelbschwarzen den Rückstand wettgemacht.
Und dann war es nach einer phasenweise wilden zweiten Halbzeit, in der sich kein Team mehr absetzen konnte, vielleicht mehr als nur das Glück des Tüchtigen, das St.Otmar vor der Niederlage bewahrte. Vielleicht musste es so sein, nach all den Spielen in den vergangenen Wochen, dass für den solidarischen, geschlossenen Auftritt als Mannschaft endlich mal etwas Zählbares zurückkam. In der Verlängerung war St.Otmar besser, erspielte sich früh einen Vorsprung und gab ihn nicht mehr her. Zwar blieb es trotzdem bis zum Schluss spannend, weil St.Otmar offensiv den Deckel nicht draufmachte, aber zwei Paraden von Keeper Noé Hottinger hielten den Sieg fest.
Gewonnen hat an diesem Olmaabend ohnehin vor allem der Handball in der Stadt St.Gallen. Dem SV Fides gebührt der grosse Dank für die Organisation eines Handballfests und der Mannschaft von Trainer Julian Rauch das grosse Kompliment für einen sportlich starken Auftritt. Für St.Otmar war es derweil mehr als nur der Einzug in den Achtelfinal. Es war endlich mal ein Lohn für den riesigen Aufwand. Vielleicht ist das unter all den gegebenen Umständen gar nicht hoch genug einzuschätzen.
SG Fides/Otmar – TSV St.Otmar 35:37 n.V. (15:14, 30:30)
Athletik Zentrum – 800 Zuschauer (ausverkauft) – Sr. Brunner/Salah.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Fides; 4mal 2 Minuten gegen St.Otmar.
St.Otmar: Björkman Myhr (1 Parade), Hottinger (ab 9./12 Paraden); Bolt (2), Knezevic (22/5), Tobler, Dörwaldt (3), Brülisauer, Ardielli, Heinl (1), Niederer, Löfström (4), Rilak, Kürsteiner, Möller (4), Kobler, Schneider (1).
Bemerkungen: St.Otmar ohne Braun, Höning, Stroustrup und Locher (alle verletzt). Björkman Myhr mit Verdacht auf Hirnerschütterung ausgeschieden (9.). Schäpper hält Penalty von Knezevic (38./18:18).
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